Während “die Kirmes” normalerweise mit der Entstehung der Kirche als Fest zu Ehren des jeweiligen Kirchenpatrons entstand, ging es bei der Entstehung der “Bücher Kirmes” etwas anders zu:

Im Jahre 1889 war “die Büch” eine kleine Ansammlung von ca. 20 Häusern in der Nähe von Arsbeck. Wie in jedem Jahr, so feierten die Arsbecker auch in diesem Jahr ausgiebig ihre Kirmes und zogen von Wirtschaft zu Wirtschaft. Irgendwann landeten sie dann auch in Büch. Dem hiesigen Wirt war es wahrscheinlich schon länger ein Dorn im Auge, dass er von der Arsbecker Kirmes nicht so richtig profitieren konnte. Vermutlich ging es auf seinen Vorschlag zurück, dass man beschloss, in Büch eine eigene Kirmes zu feiern.

Nun musste man sich auf einen Termin einigen. Natürlich durfte man der Arsbecker Kirmes nicht voraus sein, denn sonst hätten mit Sicherheit die Arsbecker Wirte protestiert, die Angst um ihre Einnahmen gehabt hätten. Also musste es später sein - am besten viel später, damit sich die Geldbörsen der Bürger in der Zwischenzeit wieder kräftig füllen konnten. Aber zu lange durfte man auch nicht warten, denn die Rödgener Kirmes stand später im Jahr ja auch noch an. Also wählte man den Sonntag vor der Rödgener Kirmes - und der Heilige Laurentius dürfte sicherlich ganz verdutzt durch die Wolken geschaut haben, als er mitbekam, dass er aufgrund seines gerade passenden Namenstages so ganz nebenbei zum Patron der Bücher Kirmes geworden war.

Natürlich war in Büch und erst Recht in Arsbeck das Erstaunen groß, als die Einladung zur Bücher Kirmes erschien. Aber die Menschen waren immer schon neugierig, und so gingen viele hin. Und inzwischen ist das, was mit ein wenig Musik und einem kleinen Krimskrams-Stand für die Kinder damals angefangen hat, zu einer festen Institution geworden.